Steht den Banken eine neue Wirtschaftskrise bevor?

Diese Frage stellen sich derzeit viele Menschen und ganz klar äußerte sich dazu der Chef der Deutschen Bank Ackermann. Kurz vor dem Jahrestag der Lehman-Brother-Bank-Pleite gab er zu bedenken, dass einige Indikatoren auf eine bevorstehende neue Krise hinweisen würden. Die sinkenden Aktienkurse, die allgemeine Unruhe auf den Finanzmärkten – all das kenne man schließlich schon aus der Zeit vor der Pleite von Lehman Brothers. Obwohl Ackermann für sein Institut von einer guten Wappnung für erneute Schwierigkeiten ausgeht, schließt er auch hier unter Umständen notwendige Sparmaßnahmen nicht aus.

Interbankenverkehr als Indiz für eine Krise

Als Indiz für eine bevorstehende Krise gab man zu dieser Zeit auch den Interbankenverkehr an. Bei der EZB, der Europäischen Zentralbank, können Banken überschüssige Gelder parken. Dafür wird allerdings ein vergleichsweise geringer Zinssatz gezahlt. Deutlich höhere Zinsen könnten die Banken erwirtschaften, würden sie die überschüssigen Gelder an andere Kreditinstitute verleihen.
Wird nun viel Geld bei der EZB geparkt, anstatt es an andere Banken zu verleihen, dann bedeutet das, dass die Banken sich gegenseitig nicht vertrauen. Der Interbankenverkehr verliert an Bedeutung. Zur Verdeutlichung: In der bisher größten Krise kam der Interbankenverkehr nahezu vollständig zum Erliegen.

Dennoch sind die Ausgangslagen besser

Trotz dieser Indizien, die für eine bevorstehende neuerliche Krise stehen könnten, sind sich Experten einig, dass die Ausgangslage heute besser ist, als 2008. Die europäischen Banken haben ihre Bilanzen bereinigt, die damals für die Krise verantwortlichen „Giftpapiere“ wurden weitestgehend entfernt. Auch das vorhandene Eigenkapital wurde erhöht und das Risikomanagement bei den Banken selbst wurde verbessert. Trotzdem kann eine Krise auch jetzt noch erhebliche Folgen für fast alle Banken haben.

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